Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
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Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
in Mona Seefried&Michele Oliveri 13.02.2012 14:09von Prinzessin • | 547 Beiträge | 1033 Punkte
Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen
Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
Schonend bringt Charlotte Julius bei, dass sie zurück in ihre Wohnung zieht.
Ganz zart wächst da gerade etwas heran am Fürstenhof. Zwei Menschen kommen sich immer näher, vertrauen sich gegenseitig immer mehr. Von außen betrachtet sind Charlotte (Mona Seefried) und Julius (Michele Oliveri) sicherlich ein ungewöhnliches Paar. Manch einer wird sich fragen, was die reiche Charity-Lady wohl mit dem zünftigen, bodenständigen Braumeister will. Aber so ist die Liebe eben, sie folgt keinen Gesetzmäßigkeiten. Und wenn doch, dann eher der, dass sich Gegensätze anziehen. Aber sind die beiden wirklich so verschieden? DasErste.de hat Mona Seefried und Michele Oliveri bei den Dreharbeiten besucht und anschließend zu der Liebe zwischen ihren Spielfiguren befragt.
Beim Dreh
Doris und Julius schauen zu, wie Charlotte und Werner tanzen.
Eine kurze Szene, die so vieles sagt, obwohl nicht viel gesagt wird: Werner (Dirk Galuba), Doris (Simone Ritscher), Charlotte und Julius schlendern in die Pianobar. Werner, ganz der große Gastgeber, holt für die Damen ein Getränk und nimmt Julius mit, der sich nur sehr schwer von Charlotte trennen kann. Zu zweit fühlen sich beide Damen augenblicklich unwohl. Ein etwas bemühtes Gespräch beginnt, in dem Doris bald die erste Spitze platziert: Charlotte habe mit Herrn König ja nicht gerade das große Los gezogen. Harte Worte. Doch Charlotte bleibt ganz ruhig und selbstbewusst. Die Liebe zu Julius macht sie stark. Was kann eine Doris schon dagegen ausrichten? Die Männer erscheinen wieder, ein Klavierstück beginnt, Werner sagt zu Charlotte "unser Stück" und beginnt, mit ihr zu tanzen – sehr zum Missfallen von Doris. Sie kocht vor Eifersucht. Und Charlotte? Nicht nur, dass sie in Julius die Liebe gefunden hat – sie hat es sogar geschafft, mit ihrem Ex-Mann Werner ein gutes Verhältnis zu haben.
Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
Der Anfang war holprig und doch war da so ein Reiz zwischen Charlotte und Julius.
DasErste.de: Mona, viele Zuschauer fragen sich bestimmt, was Charlotte wohl von Julius will?Mona Seefried: Charlotte ist nicht auf der Suche nach einem Mann. Doch dann passiert es eben: Sie stößt auf einen Menschen, der vollkommen geerdet ist, einen Realisten, der sein Herz auf der Zunge trägt. Charlotte ist zunächst sehr skeptisch. Kein Wunder, ist sie doch ein gebranntes Kind in Sachen Männer und Liebe. Da waren ja Alfons, Werner, André und als letztes Dr. Niederbühl. Mit keinem ging es gut. Beim letzten war das Problem der Altersunterschied. Charlotte will eigentlich nichts mehr von Männern wissen. Doch dann wächst da auf einmal etwas Warmes, Vertrauensvolles mit Julius, aus dem bald echte Leidenschaft wird. Am Anfang aber musste Julius ganz schön um Charlotte bangen.
Und wie sieht es bei Julius aus, Michele? Gab es bei ihm auch schon gescheiterte Beziehungen?Michele Oliveri: Ja, zwei Frauen haben Julius sehr verletzt. Aber dann sieht er Charlotte, die feine Dame, und ist sofort hin und weg. Ihm gefällt ihr unglaublicher Charme. Er denkt sich: "Die hat Witz, ist lustig, die g'falt ma."
Gibt es für die Liebe eigentlich ein Alter?Mona: Nein. Das macht einfach immer "zack" – egal, wie alt man ist!
Michele: Vielleicht ist es sogar so, dass ältere Menschen, die sich verlieben, nicht mehr so mit der Liebe hadern und sie unbeschwerter ausleben.
Trotz ihrer Gegensätze sind Charlotte und Julius voneinander bezaubert.
Was genau macht die Liebe zwischen Julius und Charlotte aus?Michele: Dass man den anderen so lässt, wie er ist, sich aber auch mit ihm auseinandersetzt. Am Anfang war Julius zwar schon von Charlotte betört, doch dann gab es Momente, in denen die beiden auch ganz schön aneinandergeknallt sind. Einmal hat er sogar gesagt: "Du Gans, Du."
Mona: Und Charlotte wiederum denkt sich gleich am Anfang: "Der könnte mir gefährlich werden. Da fahr ich gleich mal meine Ellenbogen aus." Sie will sich so einfach vor großen Gefühlen schützen.
Michele: Julius dagegen fühlt sich – vielleicht auch dadurch – von Charlotte immer angezogener.
RE: Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
in Mona Seefried&Michele Oliveri 13.02.2012 14:16von Prinzessin • | 547 Beiträge | 1033 Punkte
Was sagen denn die Fans zu der jungen "reifen" Liebe?Mona: Ich habe mal ins Forum geschaut. Der Großteil ist absolut positiv zu dieser Beziehung eingestellt und akzeptiert Charlotte und Julius als neues Traumpaar. Ein winziger Prozentsatz findet diese Liebe abartig.
Abartig?Mona: Ja, ich glaube diese Leute können nicht damit umgehen, dass auch ältere Frauen nach wie vor Gefühle und ein Sexleben haben.
Nicht standesgemäß? Quatsch! Julius kann auch anders.
Hat das Fernsehen und Kino nicht schon vor einer Weile mit diesem Tabu gebrochen, etwa durch Filme wie "Wolke 9" von Andreas Dresen?Mona: Das zwar schon, aber trotzdem entwirft der Großteil der Medien ja weiterhin das Bild von der ewig jungen, schlanken und knackigen Frau. Das ist immer noch das Diktat an die Frau. Wie viele Hollywoodstars lassen an sich herumschnippeln? Manche hungern sich fast zu Tode. Das ist doch absurd! Warum müssen wir immer jung und schlank sein? Ich würde mich nie operieren lassen. Falten gehören einfach zum Leben dazu. Wenn meine Tochter mich morgens im Bad nackt sieht, akzeptiert sie mich so, wie ich bin. Auch wenn an mir nicht mehr alles so knackig ist, wie es mal war.
Michele: Mona, Du bist doch fesch! Aber ich verstehe was du meinst. Bei uns Männern ist das ein bisschen anders. Wir dürfen altern.
Mona: Und junge Frauen an eurer Seite haben.
Michele, bist du verheiratet?Michele: Nein, ich habe eine Freundin – eine jüngere.
Mona: Das hilft. Das hält jung. Und das meine ich gar nicht sarkastisch.
Michele, kurz zu einem anderen Thema: Du kommst aus Süditalien, dein Rollen-Alter-Ego aus Bayern. Wo holst du bloß den Julius und seinen Dialekt her?Michele: Ich bin ein großer Freund von dem großen, russischen Theatermann Konstantin Sergejewitsch Stanislawski, der unter anderem die Ansicht vertrat, dass sich ein Schauspieler aufgrund eigener Erfahrungen und Gefühle mit seiner Rolle identifizieren kann. Der Julius setzt sich aus Seiten von mir zusammen, die in mir sind. Seiten, die ich nur in eine andere Konstellation für die Figur bringen muss. Ich kann sehr bodenständig sein, ich kann manchmal aber auch gar nicht bodenständig sein. Und das Bodenständige muss ich für die Figur eben aus mir herausholen. Genauso wie mit dem Bairischen. Rudimente waren schon in mir vorhanden. Natürlich hab ich mir vor dem ersten Casting aber auch Beispiele angeschaut, etwa "Monaco Franze", und den Dialekt dann auch trainiert.
Du warst also bei einem "Sturm der Liebe"-Casting. Habt ihr beiden da auch zusammen gespielt?Mona: Ja, an dem Tag habe ich 17 Männer in einer Art Liebesszene auf Herz und Nieren geprüft. Michele hat einfach am besten geküsst. Überhaupt küsse ich Michele sehr gerne. (Mona lacht und Michele schmunzelt)
Charlotte und Julius finden endlich zueinander.
Wird es im Alter für Schauspieler nicht immer unangenehmer, körperlich so nah mit einem Kollegen arbeiten zu müssen? Ist es in der Jugend nicht einfacher, jemand anderen vor der Kamera zu küssen?Mona: Gar nicht. Im Gegenteil! Als junger Schauspieler hat man viel mehr Angst, etwas falsch zu machen, zum Beispiel beim Küssen. Natürlich kommt es auch immer sehr auf den Partner an. Michele und ich verstehen uns einfach und arbeiten gut miteinander. Diese Liebesbeziehung ist auch eine große Herausforderung für uns Schauspieler. Wir strengen uns sehr an, die Emotionen der beiden Figuren und ihre Beziehung zueinander authentisch rüberzubringen. Es ist schön, an so etwas gemeinsam arbeiten zu können. Außerdem freue ich mich, dass ich als nicht mehr ganz junge Schauspielerin Gelegenheit habe, zu arbeiten. Die Angebote für ältere Schauspielerinnen werden immer rarer.
Michele: Die gemeinsame Arbeit funktioniert wirklich sehr gut. Wir gehen die Texte zusammen durch und verändern sie sogar. Oft lassen wir Text auch einfach weg und schauen uns stattdessen nur in die Augen. Es geht uns viel um Blicke, Berührungen, Pausen. Lieber sprechen wir weniger und zeigen dafür mehr Emotionen.
Mona: Das passiert nicht oft, dass man einen Spielpartner hat, mit dem das so gut klappt. Mit Michele ist es sehr entspannt. Ich muss beim Spielen nicht nachdenken und vertraue ihm einfach.
Michele, du hast am Anfang gesagt, dass ältere Menschen nicht mehr so mit der Liebe hadern und sie unbeschwerter ausleben. Warum ist das deiner Meinung nach so?Michele: Weil die Qualität der Beziehung zwischen Menschen im Alter eine ganz andere ist. Wir machen nicht mehr so ein Trara um alles. Wir schauen ganz anders in die Zukunft. Unsere Dimensionen von Zeit sind doch ganz andere. Die Zeit hat einen anderen Stellenwert für uns bekommen, die Liebe dadurch auch. Wir wollen genießen, lieben, jetzt und hier, denn vielleicht haben wir ja nur noch 20, 25, vielleicht viel weniger Jahre zu leben.
Liebe Mona, lieber Michele, vielen Dank für das Interview.
RE: Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
in Mona Seefried&Michele Oliveri 13.02.2012 18:18von Prinzessin • | 547 Beiträge | 1033 Punkte
RE: Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
in Mona Seefried&Michele Oliveri 19.02.2012 19:31von Prinzessin • | 547 Beiträge | 1033 Punkte
RE: Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri
in Mona Seefried&Michele Oliveri 24.02.2012 16:36von Prinzessin • | 547 Beiträge | 1033 Punkte
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